Only wet babies like change
Veränderung – ein Wort, das oft Unbehagen auslöst. Die meisten von uns fühlen sich in ihren Routinen und gewohnten Abläufen sicher und geborgen. Es gibt sogar ein humorvolles Sprichwort:
„Only wet babies like change“, was so viel bedeutet wie: Nur nasse Babys freuen sich wirklich über eine Veränderung. Und ja, das trifft es auf den Punkt. Menschen lieben Stabilität, wir möchten an ihren erprobten Verhaltensweisen festhalten und das Gewohnte bewahren. Es muss schon unangenehm werden, mitunter fast schmerzen, damit wir Veränderung anstreben.
Aber was passiert, wenn Veränderung unvermeidlich wird? Was passiert, wenn das Festhalten am Status quo nicht mehr möglich ist, weil sich die Welt um uns herum rasant verändert? Dann stehen wir vor einer grundlegenden Entscheidung: Wollen wir uns aktiv in diesen Wandel einbringen, oder lassen wir uns von den Umständen passiv verändern?
Veränderungswille versus. Veränderungszwang
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Veränderung liegt im Unterschied zwischen „Ich will mich verändern“ und „Ich muss mich verändern“. Dieser Unterschied ist entscheidend. Wir möchten und können nicht passiv verändert werden – wir brauchen selbst die Kontrolle über den Prozess. Aktives Mitgestalten von Veränderung ist nicht nur ein Erfolgsfaktor, sondern der einzige Weg, um langfristig eine positive Transformation zu erreichen. Änderungen aus eigenem Antrieb annehmen, dann geht es nicht nur darum, uns anzupassen, sondern aktiv zu gestalten. Genau das macht den Unterschied. Ein Wandel, der uns aufgezwungen wird, wird mit Widerstand und Ablehnung beantwortet. Hingegen ein Wandel, bei dem wir die Möglichkeit haben, uns einzubringen und mitzugestalten, wird oft als Chance wahrgenommen.
Wie kann man Veränderung erfolgreich gestalten?
Change kann nicht einfach „gemanagt“ werden, Change muss geführt (im Sinne von Leadership) werden. „Leading Change“ ist kein einmaliges Projekt, sondern eine tägliche Aufgabe, die Aufmerksamkeit und Engagement erfordert. Doch wie kann dieser Prozess konkret aussehen? Hier sind einige zentrale Punkte, die Ihnen als Führungskraft oder HR-Verantwortliche*r dabei helfen können, Veränderungsprozesse erfolgreich zu leiten:
- Verkaufe das Problem, nicht die Lösung: Einer der häufigsten Fehler in Veränderungsprozessen ist der Versuch, sofort Lösungen zu verkaufen, ohne das Problem wirklich zu kennen und transparent gemacht zu haben. Doch bevor wir eine Veränderung akzeptieren können, müssen wir verstehen, warum diese Veränderung notwendig ist. Was ist das Problem, das gelöst werden muss? Welche „brennende Plattform“ zwingt uns zum Handeln? Es ist wichtig, dass jeder Einzelne das Problem auf individueller Ebene erkennen und nachvollziehen kann. Ein Verständnis für die Problemsituation zu schaffen, ist der Ausgangspunkt für jede erfolgreiche Veränderung. Dabei ist es jedoch wichtig, Angst und Wut nicht als treibende Kräfte zu nutzen. Diese Emotionen sind kurzfristige Motivatoren, aber keine guten Verbündeten für nachhaltige Veränderung.
- Es ist okay, nicht okay zu sein: Veränderung bringt oft eine Vielzahl von Emotionen mit sich – von Wut und Enttäuschung bis hin zu Angst und Verwirrung. Diese Gefühle sind nicht nur normal, sondern auch notwendig. Sie sind ein natürlicher Teil des Veränderungsprozesses und müssen ihren Raum haben. Es ist entscheidend, diese Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern sie anzuerkennen und ihnen Gehör zu schenken. Wir brauchen das Gefühl, dass unsere Emotionen ernst genommen werden und dass es okay ist, sich in einem Veränderungsprozess unwohl zu fühlen.
- Finde Follower*innen: Veränderung ist leichter, wenn man sie nicht allein durchsetzen muss. Eine Veränderungsbewegung zu etablieren, kann wesentlich dazu beitragen, Widerstände zu überwinden und neue Ideen zu verankern. Finden Sie Verbündete, die Ihre Vision teilen und als „Change Ambassadors“ oder „Change Buddies“ fungieren können. Diese Personen können anderen als Vorbilder dienen und als Multiplikatoren die Veränderung in die Breite tragen.
- Wohin wollen wir uns verändern? Eine klare Veränderungsvision ist unerlässlich. Ohne ein klares Zielbild bleibt jede Veränderung ziellos und chaotisch. Was wollen wir erreichen? Was ist das Ziel dieser Veränderung? Wir brauchen ein klares Bild davon, wohin die Reise geht. Diese Vision gibt Orientierung und schafft einen Anreiz, sich aktiv an der Veränderung zu beteiligen. Wir werden durch Hoffnung inspiriert, nicht durch Angst.
- Seien Sie der Wandel, den Sie in der Welt sehen wollen: Vorbilder spielen eine entscheidende Rolle im Veränderungsprozess. Sie geben nicht nur die Richtung vor, sondern sind auch ein wichtiger Halt und ein Korrektiv. Vorbilder leben die Veränderung – durch Worte, Taten und Gesten. „So sind wir nicht“ ist ein Zitat des österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen, das hier gut passt. Vorbilder zeigen, wie die neue Realität aussehen kann, und ermutigen andere, diesen Weg ebenfalls zu gehen.
- Akzeptanz ist der Schlüssel zur Veränderung: Akzeptanz ist der Dreh- und Angelpunkt jeder erfolgreichen Veränderung. Die sogenannte „Change Curve“ beschreibt die emotionalen Phasen, die Menschen während eines Veränderungsprozesses durchlaufen – von der ersten Ablehnung über das Zögern und Ausprobieren bis hin zur Akzeptanz und Integration des Neuen. Es ist wichtig, diese Phasen zu erkennen und die Menschen durch sie hindurch zu begleiten. Nur, wenn die Veränderung wirklich akzeptiert wird – sowohl rational als auch emotional, kann sie langfristig erfolgreich sein.
- Ausprobieren und Anpassen: Veränderung ist ein Prozess des ständigen Ausprobierens, Anpassens und Verfeinerns. Nicht jede Entscheidung wird auf Anhieb richtig sein. Es ist entscheidend, flexibel zu bleiben und bereit zu sein, Anpassungen vorzunehmen, wenn nötig. Veränderung bedeutet auch, mutig genug zu sein, Fehler zu machen, aus diesen zu lernen und weiter voranzugehen.
- Veränderung etablieren – Entscheidungen in Rituale umwandeln: Eine der größten Herausforderungen bei Veränderungsprozessen ist es, neue Verhaltensmuster dauerhaft zu etablieren. Hierbei helfen Rituale. Sie sind mächtige Werkzeuge, um Entscheidungen in den Alltag zu integrieren und neue Gewohnheiten zu verankern. Studien zeigen, dass es zwischen 21 und 90 Tagen und mindestens bis zu 300 Wiederholungen braucht, um neue Verhaltensweisen zu einer Gewohnheit werden zu lassen. Indem wir Entscheidungen in Rituale umwandeln, schaffen wir eine Struktur, die uns hilft, auf Kurs zu bleiben und den Wandel nachhaltig zu verankern.
Fazit: Change als Chance begreifen
Veränderung ist eine Herausforderung, aber sie bietet auch immense Chancen – für Wachstum, Entwicklung und Innovation. Der Schlüssel liegt darin, den Wandel aktiv zu gestalten, statt passiv auf äußere Umstände zu reagieren. Bei COX Coaching & Consulting verstehen wir Change als unsere DNA und Passion. Wir begleiten Organisationen und Menschen auf ihrem Weg durch die Transformation und helfen ihnen, Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen.
Unsere Erfahrung zeigt: Veränderung kann erfolgreich sein, wenn sie mit Klarheit, Empathie und einer klaren Vision geführt wird. Sie muss in die Köpfe und Herzen der Menschen getragen werden, damit sie wirklich wirksam wird. Und genau hier setzen wir an – mit dem Ziel, Sie dabei zu unterstützen, Change nicht nur zu überleben, sondern ihn aktiv und erfolgreich zu gestalten. Veränderung ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Und wir sind hier, um Sie auf diesem Weg zu begleiten – mit Expertise, Leidenschaft und einem klaren Blick auf die Zukunft.
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