So stärkst du deine Resilienz
Stress spielt im Rahmen der Entwicklung der Menschheit eine wesentliche Rolle. Egal, ob es um die schnelle Entscheidungsfindung für oder gegen das Flüchten vor bzw. Kämpfen gegen Raubtiere (Fight-or-Flight-Syndrome) oder um das Erbringen sportlicher Höchstleistungen geht – Stress ist für uns Menschen quasi omnipräsent. Positiver, kurzfristiger (Eu-)Stress ist nützlich (z.B. hohe Fokussierung oder rationales Denken), wohingegen negativer, längerfristiger (Di-)Stress beispielsweise Krankheiten und in weiterer Folge immense Kosten für Organisationen auslösen kann. Aktuelle Herausforderungen (z.B. Krisen) und Überforderungen (z.B. Volatilität, Unsicherheit, Komplexität oder Ambiguität) verlangen sowohl in wirtschaftlichen als auch in gesellschaftlichen und privaten Kontexten mehr denn je eine Professionalisierung im Umgang mit Stress.
Ein wertvoller Schlüssel hierfür ist die Resilienz. Diese bezeichnet die Fähigkeit, adäquat auf stressauslösende Reize reagieren zu können, wobei es resilienten Menschen gelingt, infolge einer Stresssituation innerhalb eines gewissen Zeitraumes wieder in den normalen (teilweise sogar produktiveren), stressfreien Zustand zurückzukehren. Wichtig ist, dass man Resilienz bis zu einem gewissen Grad lernen bzw. trainieren kann. Eine Möglichkeit, um die eigene Resilienz zu stärken, besteht darin, die nachfolgenden sieben Anhaltspunkte zu berücksichtigen:
Akzeptanz schaffen.
Vergangene Entscheidungen oder Ereignisse können nicht mehr geändert werden – man muss sie akzeptieren. Entscheidend ist dabei, dass man durch das Akzeptieren Raum für Neues schafft, denn in jeder Veränderung steckt irgendwo auch eine Chance, die man nutzen kann.
Optimistisch sein.
Damit ist kein blinder Optimismus gemeint, sondern ein „slight optimism“. Man stärkt positive Gefühle (z.B. Zeigen von Dankbarkeit) und ändert damit die eigene Einstellung. Im Idealfall besinnt man sich auf die eignen Stärken und schafft damit eine Brücke vom Problemzustand zur Lösung.
Selbstwirksamkeit etablieren.
Man kann aus eigener Kraft sehr viel bewirken, insbesondere dann, wenn man im Zuge eines gesunden Selbstvertrauens daran glaubt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man seine eigenen Bedürfnisse kennt und auch bestmöglich auslebt (z.B. Sport).
Verantwortung übernehmen.
Jede*r muss die Verantwortung für den eigenen Anteil an gewissen Zuständen oder Situationen erkennen und übernehmen. Wenn man diese übernimmt, übernimmt man auch die Verantwortung für sich selbst.
Netzwerkorientierung leben.
Die sogenannte Reziprozität (Wechselbezüglichkeit) ist ein Grundpfeiler des menschlichen Handelns, weswegen im Falle von Beziehungen meistens gilt: „Ich zahle auf dein Beziehungskonto ein und du auf meines“. Ein gut gepflegtes Beziehungsnetzwerk stellt einen „Save Space“ dar, der im Hinblick auf die Resilienz essenziell ist.
Lösungsorientiert denken.
Wenn man den Zusammenhang zwischen Problem und Lösung versteht, sieht man anstatt des Problems vielmehr die Lösung sowie in weiterer Folge die damit verbundenen Chancen. Das lösungsorientierte Denken aktiviert – man fokussiert und priorisiert Aufgaben unter der Maßgabe der eignen Leitmotive.
Zukunftsorientiert sein.
Man sucht aktiv nach Handlungsmöglichkeiten und formuliert erreichbare Ziele (positiv, konkret, messbar, terminiert, ressourcenbasiert, kontextabhängig, ökonomisch, im richtigen Ausmaß). Zwischendurch zieht man immer wieder Bilanz – Soll und Haben miteinander vergleichen, um zu wissen, wo man steht. Dabei ist es wichtig, immer wieder Optionsräume auszuloten und kurz-, mittel- und langfristige Prioritäten zu setzen.
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